In unserer Schule gab es vor allem in der Mittel- und Oberstufe häufig Klassen, in denen ein einzelnes Mädchen mit einer Gruppe von Jungen unterrichtet wurde. Diese Situation hatte Folgen für die psycho-soziale Entwicklung der Mädchen.
Aus folgenden Gründen richteten wir die Mädchenklasse ein:
✓ Die schulischen Interessen und die sozialen und emotionalen Bedürfnisse der Mädchen können aufgrund der Abwesenheit von Jungen besser berücksichtigt werden.
✓ Die Mädchen haben die Möglichkeit sich an weiblichen Vorbildern zu orientieren und freundschaftliche Kontakte mit anderen Mädchen zu entwickeln.
✓ In der Mädchenklasse sind die Mädchen vor körperlichen und sexuellen Übergriffen geschützt.
✓ Sie erleben sich selbst nicht in ständiger Konkurrenzsituation um die Beachtung der Jungen.
Unterrichtsinhalte:
Hinführung zu einem angemessenen Lern- und Leistungsverhalten
Umgang mit stereotypischen männlichen Mitarbeitern
Entwicklung sozialer Kompetenzen
Hilfen bei der Entwicklung individueller Perspektiven
enge Zusammenarbeit mit allen, die an der Erziehung beteiligt sind
differenzierter und individualisierter Unterricht
Orientierung in unterschiedlichen Berufsfeldern
Durchführung von Praktika
lebenspraktische Inhalte → lebensnahe Vorbereitung des eigenverantwortlichen Lebens → Bereich Hauswirtschaft (Kochen, Wäsche waschen, Bügeln, Haushaltskasse führen etc.)
mädchenspezifische Themen
Angebote in kreativ-künstlerischen, sportlichen und handwerklichen Bereichen
Vorbereitung auf die Hauptabschlussprüfung
Gewünschte Rahmenbedingungen:
✓ Die Unterbringung in der Mädchenklasse ist vorrangig (Neuaufnahmen)
✓ maximal 10 Mädchen pro Klasse, bei doppelter Klassenleitung auch mehr möglich
✓ wenn möglich, sollen Projekte und Pausen mit den anderen Schülern bewältigt werden (Rückführung aus dem geschützten Rahmen)
✓ gemeinsame Klassenleitung durch männlichen und weiblichen Lehrer
✓ 10 Stunden Doppelbesetzung pro Woche
✓ regelmäßiges Sozialtraining
✓ 6 Stunden Hauswirtschaftsunterricht pro Woche und entsprechende Nutzungszeiten der Küche